Preah Khan
Die buddhistische Tempelanlage Preah Khan („Heiliges Schwert“) ist vermutlich das Relikt einer provisorischen Angkor-Hauptstadt. Der verhältnismäßig gut erhaltene Komplex aus dem späten 12. Jahrhundert zählt zu den formenreichsten und bedeutendsten Flachtempeln des Kulturkreises. [Wikipedia]
Im Jahr 1181 gelang es den Khmer-Truppen, die Cham aus dem Angkorgebiet zurückzuschlagen. Der erfolgreiche Heerführer bestieg als Jayavarman VII. den Königsthron und begann umgehend ein ehrgeiziges Bauprogramm: Insbesondere verantwortete er den Nördlichen Baray oder Baray von Preah Khan (einen 3500 auf 900 m großen, heute trockenen Wasserspeicher), den Ahnentempel Ta Prohm (in Erinnerung an seine Mutter), den Ahnentempel Preah Khan (in Erinnerung an seinen Vater) und die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Staatstempel Bayon. Bis zur Fertigstellung von Angkor Thom diente vermutlich das nordwestlich gelegene, fast angrenzende Preah Khan als provisorische Hauptstadt. Nur wenige Jahre später soll das Areal schon mehrere buddhistische Klöster und eine buddhistische Universität mit über 1000 Lehrern beherbergt haben; jedenfalls war Preah Khan weit mehr als ein Tempel: eine Stadt von beachtlicher Größe. [Wikipedia]
Vom Osten her führt ein Dammweg an die Einfriedung der Stadt heran. Die äußere Umfassungsmauer besitzt in jeder Haupthimmelsrichtung einen Torbau (Gopura) und ist von einem Wassergraben umgeben. Der Eingang für die Touristen befindet sich beim Osttor, wodurch man das ehemalige Stadtgebiet betritt, heute eine weitgehend freie Fläche. Nach etwa 400 m erreicht man die nächste Umfassungsmauer, 175 auf 200 m, wiederum mit vier Torbauten. Jenseits finden sich zahlreiche erhaltene Gebäude, links und rechts des Weges z. B. die „Halle der Tänzerinnen“, nördlich davon eine bemerkenswerte, fast griechisch anmutende zweistöckige Säulenhalle. [Wikipedia]
Weitere zwei Umfassungsmauern folgen, die ziemlich dicht beieinander stehen: Die eine misst 76 auf 85, die andere 55 auf 62 m, danach folgt ein im Grundriss kreuzförmiger Bau. Wo sich die vier langen, durch zahlreiche unterschiedlich dimensionierte Türöffnungen führenden, aber Durchsicht gewährenden Korridore treffen, befindet sich das zentrale Heiligtum, der so genannte Prasat; seit etwa dem 16. Jahrhundert beherbergt er einen kleinen Stupa. [Wikipedia]
Der Eingangsbereich (Osttor), erinnert an Angkor Thom
Auf dem „Stadtgelände“ mit Blick auf einen Durchgang der inneren Umfassungsmauer
Durchgang einer inneren Umfassungsmauer
Auch dieser Tempel ist im Würgegriff der Bäume
Wiederum Teil der inneren Umfassungsmauer
Eingang der 1. oder 2. inneren Umfassungsmauer
Innerhalb der Umfassungsmauer, Rückseite des Zugangs
Nicht mehr alle Gänge sind durchgehend frei
Dass diese Decken halten…. (im Prasat)
Und wieder ein „Khmer Rouge-Buddha“
Neak Poan
……. ist eine künstliche Insel im Zentrum des mittlerweile trockenen Nördlichen Baray, eines künstlichen Staubeckens. Das im Bauschaffen der Khmer einmalige Ensemble entstand Ende des 12. Jahrhunderts unter König Jayavarman VII. [Wikipedia]
Ursprünglich lag die quadratische Insel in einer rechteckigen, ausgedehnten Wasserfläche. Der Baray ist heute ausgetrocknet, seine rechteckige Form vom Erdboden aus schwer zu erahnen, aus der Luft allerdings gut zu sehen (3500 auf 900 m, mit nach Westen und Osten ausgerichteten Schmalseiten). Die Insel ist 350 auf 350 m groß und trägt kreuzförmig gruppierte Wasserbecken. Das Wasserbecken-Arrangement bestand früher aus einem zentralen Becken, 70 auf 70 m, vier an den Seiten angefügten Becken, jeweils 25 auf 25 m, und einem Kranz von weiteren acht Becken; die letztgenannten sind nicht erhalten. Inmitten des inneren Beckens erhebt sich stufig eine kreisrunde Insel (Durchmesser 14 m), gekrönt von einem im Grundriss kreuzförmigen Prasat, einem Tempelturm. Die Baumaterialien, von unten nach oben, sind Laterit und Sandstein. Das Ufer der inneren Tempelinsel zieren Darstellungen zweier Naga – daher der (moderne) Name Neak Pean („ineinandergewundene Schlangen“). Den Fuß des Tempelturms umgeben Abstraktionen sich öffnender Lotusblütenblätter, das Heiligtum selbst erinnert an eine emporstrebende Lotusknospe. Scheintüren und Giebelfelder tragen buddhistischen Reliefschmuck. [Wikipedia]
Unmittelbar östlich des Tempelturms, auf einem Dammweg, steht eine Sandsteinplastik des Pferdes Balaha, einer Inkarnation des Bodhisattva Lokeshvara. Die vier peripheren Becken liegen etwas tiefer als das zentrale Becken; mit diesem sind sie durch vier Brunnenkammern verbunden; als Wasserspeier dient im Osten ein Menschenkopf, im Süden ein Löwenkopf, im Westen ein Pferdekopf und im Norden ein Elefantenkopf. Vermutlich symbolisiert das Ensemble den auf dem Himalaja gelegenen See Ananvatapta, dessen glückbringendes Wasser sich in die vier heiligen Ströme Ganges, Indus, Oxus und Tarim ergießt – ursprünglich hieß die Anlage Rajyasri („Glück des Königreiches“). In allen vier Ecken der Insel standen einmal kleine Elefantenplastiken – nur das Exemplar im Südosten ist erhalten. Vier Treppen, eigentlich Anlegestellen, markieren die vier Haupthimmelsrichtungen; der moderne Erschließungsweg liegt im Norden. [Wikipedia]
Womöglich lag es am Überraschungseffekt, denn ich hatte in etwa das Übliche erwartet, als ich über den langen Steg auf den Tempel zulief, doch dieser Tempel hat mir unglaublich gut gefallen. Für mich ist es neben den beiden grossen, bekannten und dem Ladies Temple einer der schönsten und dies trotz meiner Abneigung gegen Wasser?. Klein aber fein, ungemein friedlich und irgendwie so zierlich liegt er da, komplett umgeben von Bäumen. Hier kann man sich gut vorstellen zu beten oder zu meditieren. Der Friede auf Erden, so kam es mir vor….
Der Zugang zum Tempel verläuft über einen langen Steg mitten übers Wasser (was irgendwie der Aussage widerspricht, der Baray sei ausgetrocknet – leider konnte ich keine Luftaufnahme finden, das würde das Fragezeichen vielleicht lösen)
Das Heiligtum von nah und fern (jeweils von Norden her)
Rechts ist die Pferdeplastik (östlich gelegen) zu erkennen
Eine der „Chappels“, fragt mich nicht, welche, der Wasserspeier ist nicht zu erkennen
Die Rückseite der Elephant Chappel
Ta Som
Der buddhistische Tempel Ta Som wurde 1190–1210 unter Jayavarman VII. (regierte 1181–1220) erbaut und während der Regentschaft von Indravarman II. (regierte 1220–1243) erweitert. Als typischer Flachtempel (im Gegensatz zu den Tempelbergen wie bspw. dem Bayon) mit dreifacher Einfassung ist er eine „vereinfachte Miniaturversion“ des Ta-Prohm-Tempels. Im Gegensatz zu anderen Tempeln dieser Zeit ist er mit einer Gesamtfläche von 4.5ha eher klein. Touristisch interessant sind die Dschungelatmosphäre und der östliche Gopuram (Gesichterturm) mit Würgefeige. [Wikipedia]
Der Haupteingang des Tempels lag, wie bei den meisten Khmertempeln, ursprünglich im Osten, der heutige Eingang für die Touristen ist jedoch das Westtor. Die Außenmauer (240×200 m) mit zwei Gopuras (Tempeltore) ist von einem breiten Wassergraben, der im Osten und Westen durchbrochen ist, umgeben. Innerhalb dieser Anlage befindet sich eine zweite Umfassungsmauer, die ebenfalls zwei Eingänge aufweist. [Wikipedia]
Das Zentrum der Tempelanlage bildet der kreuzförmige zentrale Prasat (Tempelturm) mit dem zentralen Heiligtum, das seinerseits von einer konzentrischen Galerie und zwei sogenannten „Bibliotheken“ umgeben ist. Diese Bauwerke dienten möglicherweise der Aufbewahrung von Schriften, Dokumenten und Ritualgegenständen. [Wikipedia]
Wegen seiner innerhalb des archäologischen Parks von Angkor etwas abseitigen Lage war der Tempel in den 1990er-Jahren Opfer zahlreicher Kunstraube. Spuren davon sind noch anhand der Apsara- und Devatafiguren zu erkennen, denen teilweise die Köpfe abgeschlagen wurden. Das Gesicht des Bodhisattva Avalokiteshvara, das nach Westen blickt, war früher eines der meistfotografierten Objekte in Angkor. Es war von einer gewaltigen Würgefeige überwachsen, welche das Gesicht besonders malerisch einrahmte. [Wikipedia]
Mir imponieren die Tempelberge allgemein mehr als die Flachtempel und dieser hier war wirklich sehr klein und hatte nach dem Ta Prohm und dem Preah Khan nicht mehr wirklich etwas zu bieten. Ich kann mich daher kaum an ihn erinnern. Entsprechend fallen die Kommentare auch sehr dürftig aus….
Das Gesicht des Bodhisattva Avalokiteshvara
Heute trifft das leider nicht mehr in dieser Form zu…(obere Fotos sind von Wikipedia)
Einer der Durchgänge durch die Umfassungsmauer
East Mebon
Nach seiner Thronbesteigung im Jahr 944 verlegte Rajendravarman II. die Hauptstadt des Khmer-Reiches von Koh Ker wieder in die Region von Angkor. Er startete zahlreiche Bauvorhaben, u. a. den Bau des östlichen Mebon und erteilte den Auftrag, die alte Hauptstadt Yasodharapura zu restaurieren, die Yasovarman I. erbaut hatte. [Wikipedia]
Der Östliche Mebon befindet sich auf einer quaderförmigen, künstlichen Insel im (heute ausgetrockneten) Östlichen Baray. Dieses riesige, ca. 7 km lange und 1,8 km breite Wasser-Reservoir wurde im Auftrag von Yasovarman I. (889 – 910) erbaut. Wem der Bau der künstlichen Insel im Baray zuzuschreiben ist, ist aufgrund der Schriften unklar. In der Inschrift der Gründungsstele, die im Tempel gefunden wurde, steht, dass Rajendravarman II. (944-968) den Tempelberg zu Ehren seiner Eltern erbauen ließ und dass er 952 eingeweiht wurde. [Wikipedia]
Die Ausrichtung des Insel-Quaders entspricht präzis den vier Himmelsrichtungen. In der Mitte jeder Seite gibt es eine vorspringende Anlegestelle für die Boote. Eine Treppe, die 10 Stufen hat und von zwei Löwen flankiert wird, führt von jeder Anlegestelle zur ersten Plattform. Das Wasser stand im Östlichen Baray einst (je nach Jahreszeit) zwischen 3 m und 5 m hoch, sodass ein großer Teil des Quaders aus Laterit-Steinen, der die künstliche Insel bildet, unter der Wasseroberfläche lag. Heute ist der Baray ausgetrocknet und auf allen Seiten der Insel sind große Erdmassen angehäuft, die den unteren Teil des Sockels verbergen. [Wikipedia]
Die Strukturen des Östlichen Mebon liegen auf vier verschiedenen Ebenen:
Die Inselplattform stellt die erste (unterste) Ebene dar. Auf ihr befinden sich (von außen nach innen) die umlaufende, ca. 5,5 m breite Terrasse mit den Elefanten-Skulpturen in den vier Ecken, die äußere (2.) Umfassungsmauer mit den vier in Mauernischen zurückgesetzten, kreuzförmigen Eingangstoren (Gopuras) und innerhalb der Mauer 16 rechteckige Hallen (Vorläufer der Galerien).
Auf einer 2,4 m hohen Stufe aus Laterit liegt die zweite Ebene. Die umlaufende Terrasse ist deutlich schmaler als jene der ersten Ebene. In den vier Ecken stehen wiederum Elefantenstatuen. Zwischen 2 m und 5 m (auf der Westseite) von der Kante entfernt, erhebt sich die innere (1.) Umfassungsmauer. Vier axiale, von Löwen flankierte Treppen führen zu den (nicht kreuzförmigen) Gopuras, die ebenfalls in einwärts gezogenen Nischen stehen. In den vier Ecken innerhalb der Mauer steht je eine Bibliothek aus Laterit. Eine zusätzliche, fünfte Bibliothek befindet sich in der Südostecke. Auf der gleichen Ebene erheben sich acht kleine Backstein-Türme, jeweils paarweise vor den Gopuras.
Die nächste Stufe ist mit Sandstein verkleidet und 3 m hoch. Vier axiale, von Löwen flankierte Treppen führen zur dritten Ebene. Auf dieser stehen (jeweils in den Ecken) vier große Ziegelsteintürme.
Die oberste Stufe ist 1,9 m hoch. Vier axiale, von Löwen flankierte Treppen führen zur vierten Ebene. Diese wird fast vollständig vom zentralen Turm aus Ziegelstein eingenommen. Er ist größer als die vier Türme auf der dritten Ebene. Mit diesen zusammen bildet er die Quincunx.
Insgesamt 8 Elefanten-Skulpturen stehen diagonal in den Terrassen-Ecken vor den beiden Umfassungsmauern. Ursprünglich bewachten 16 Löwenpaare die axialen Treppen. die Elefanten sind nahezu 2 m hoch, weitgehend naturalistisch dargestellt und samt dem Sockel, auf dem sie stehen, aus einem Block gemeißelt. [Wikipedia]
Endlich wieder ein Tempelberg! Hier hatten es mir besonders die Elefanten angetan. Sie sind unglaublich gut erhalten und so schön und sympathisch wie die echten. Abgesehen von der Elefantenterrasse von Angkor Thom ist hier auch der einzige Ort/Tempel, der mit Elefanten geschmückt ist (soweit ich mich erinnere). Trotz „Berg“ ist der Tempel nicht so stark in die Höhe gebaut und man kann ihn mit verhältnismässig wenig Treppenstufen erklimmen (wir sprechen hier von meinem 2. Tempeltag, nur wenige Tage zuvor hatte ich mir den Knöchel gebrochen, da ist man dankbar für diese Bauweise). Auch wenn er mir gut gefallen hat, steht er natürlich im Schatten von Angkor Wat oder Baphuon (Angkor Thom).
Eine der erwähnten Anlagestellen
Auf der 1. Ebene, innerhalb der äussersten Umfassungsmauer
Zugang von der 2. zur 3. Ebene, rechts der höchste der 5 Türme auf der 4. Ebene
Der zentrale Turm auf der 4. Ebene
Eine der Bibliotheken auf der 2. Ebene und einer der 8 kleinen Türme, die die Durchgänge flankieren
Blick auf die 2. Ebene, der nach innen versetzte Durchgang, auf der Seite wiederum einer der kleinen, flankierenden Türme
Blick auf die Elefanten der 1. und 2. Ebene
Blick auf einen Durchgang der 1. Ebene