Ha Noi, VIE – Vertrauen

Ha Noi, das ist ein quierliges Durcheinander, wie es in Asien nicht selten ist und doch irgendwie ruhiger, friedlicher als Thailand, abgesehen von der Huperei im Strassenverkehr. Die geht mir hier schon sehr auf die Nerven, es muss also schlimmer sein als in anderen asiatischen Städten. Dafür ist der Strassenverkehr viel fussgängerfreundlicher, als man es ansonsten in Asien kennt. Es gibt sogar Ampeln für die Fussgänger. Die braucht es jedoch gar nicht. Hier geht man einfach zielstrebig und selbstbewusst über die Strasse und alle anderen weichen einem aus – funktioniert wirklich! Nur das Schlendern in den kleinen Seitenstrassen wird oft zu einer Vertrauensübung. Da die Trottoirs hier meist belegt sind von geparkten Mopeds und Essgelagen, bleibt einem nichts Anderes übrig, als auf der Strasse zu gehen, welche wiederum sehr eng ist, aber doch für beide Richtungen gedacht. Will man sich denn nicht nur auf die Strasse konzentrieren, sondern darauf, was sich am Weg entlang so bietet, bleibt nichts als darauf zu vertrauen, dass schon keiner in einem hineinfährt.


Ich hätte mir hier eine Bleibe analog zu derjenigen in Bangkok mieten können. Dann wäre ich jedoch wiederum in einem Aussenbezirk gelandet. Ich habe mich deshalb für die einfachere Variante entschieden und ein Hotel in der Altstadt gewählt. Hier bin ich wieder in meinem Element und nur von meinen Füssen abhängig. Kreuz und quer marschier ich mittlerweile durch diese Stadt.

Nicht mein Zuhause…

Die Oper von Hanoi  

Der Wächter über die Skater…. (und andere Freizeitvergnügen)

Auch Ha Noi hat einen See mitten in der Stadt… ?  



…und bei Nacht (um zu belegen, dass ich nicht nur einmal hier war) 

Piccadilly Circus von Ha Noi


Weihnachtsdeko in Hanoi

Und um den ständigen Forderungen nach Fotos nachzukommen, hier noch einige weitere Einblicke…



SBB: Ihr könnt die Kosten für die Sicherung der Bahnübergänge sinnvoller investieren, es geht auch anders (die Menschen müssen einfach wieder lernen, sich auf das Richtige zu konzentrieren, statt immer nur und ständig auf ihr Handy-Display zu starren….)  

Beim Wandern durch die Stadt können die Trottoirs zur Herausforderung werden, sind diese nämlich nass, werden sie zu Bananenschalen – und ich hab weiss Gott keine schlechten Schuhe an! Und die Geldsache ist auch etwas mühsam. Bereits in Ungarn oder auch in Thailand ging mir das gegen den Strich, diese grosse Zahlen, doch hier sind noch einmal ein par Nullen dranzuhängen. Daran kann ich mich nicht so recht gewöhnen, zumal die Verhältnisse irgendwie nicht so ganz stimmen. Meist spukt der ATM maximal VND 2 Mio. aus, das sind nur knapp CHF 100, was wiederum gar nicht so viel ist, denn Vietnam ist im Vergleich zu Thailand relativ teuer (zumindest für Touristen). Ist ein Snack mit VND 270’000 beziffert, schreckt man erst einmal etwas zurück, um sich dann daran zu erinnern, dass die hier ja ein ganz anderes Preisgefüge haben, um letztlich zu realiseren, dass es eigentlich doch gar nicht so wenig ist für ein asiatisches Land (besonders für das, was man dafür erhält). Auch ist die Notengestaltung nicht sonderlich „benutzerfreundlich“, sieht doch die 10’000er-Note praktisch gleich aus wie die 100’000er. Also immer schön Nullen zählen und aufpassen!

 
Letzthin hat’s mich genau zum Schulschluss an eine Schule verschlagen – ein Meer von Minivietnamesen um mich herum und es nahm kein Ende! Was mich an die Puppenhaus-Möbel erinnert. Ich kenne diese Miniplastikstühlchen bereits von Indien. Dort werden sie einem jedoch eher als Sitzgelegenheit beim Warten angeboten. Hier gehören sie zum Esstisch, der natürlich in der passenden Grösse dazu ist. So höckeln die Vietnamesen denn auf dem Bürgersteig, in Horden um diese kleinen Tischchen auf den kleinen Stühlchen und essen stundenlang. 

Daneben oder dahinter sind irgendwelche Läden oder nicht selten eine „Töffliwerkstatt“, also rund um den Mittagstisch lauter ölverdreckte Utensilien. Und meist werkelt auch irgendeiner gleich neben dem Esstisch an seinem Moped herum – noch etwas extra Abgas verfeinert das Menu. Restaurants haben tendenziell Möbel in „unserer Grösse“, manchmal sind Tisch und Stuhl jedoch nicht ideal aufeinander abgestimmt. So hatte ich die Tischkante auch schon beinahe unter dem Kinn, was sowohl das Essen als auch das Schreiben etwas erschwert. Doch man gewöhnt sich an alles.

Heut war ich bei einem Schneider. Meine superteure Transa-Hose hat nämlich bereits einen defekten Reissverschluss – billig gemacht aber teuer im Preis, auch Transa muss schliesslich Gewinne erwirtschaften… Bin ja mal gespannt, was ich da morgen zurückerhalte. Und ja – wieder einmal ein Insider – mein heissgeliebtes Täschchen, das ich damals bereits auf Interrail dabei hatte und seither auf all meinen Reisen mitgeschleppt habe (es gäbe sie hier in Aisen zwar zu tausenden billig zu kaufen, aber ich habe noch keines gesehen, das die richtige Grösse und zwei Taschen hat!), zerfällt so langsam in seine Einzelteile. Deshalb habe ich es dem Schneider ebenfalls aufgedrückt, um es wieder ganz zu machen. Hoffentlich kann er es retten!

Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, hier mein Visum zu verlängern. 2x war ich auf der Immigration. Beide Male habe ich entnervt aufgegeben, da zu bezweifeln war, dass ich überhaupt noch vor Schalterschluss an der Reihe sein würde. Das Hotel hatte mir darauf angeboten, die Angelegenheit für mich zu erledigen, zu einem Preis von USD 105 (das ist ja noch „schöner“ als in Thailand) und einer Bearbeitungszeit von 7-10d. So habe ich mich schliesslich für den Umweg über Kambodscha entschieden.

Das kambodschanische Visum kann ich übrigens nur empfehlen! So etwas von effizient und herzliche Angestellte. Du beantragst es am einen Tag und am nächsten darfst du es bereits abholen. Entsprechend ist es auch viel günstiger. ? Etwas flau wurde mir allerdings schon, als ich realisierte, dass ich im Voraus zahlen und meinen Pass (trotz Kopie) hier lassen soll und dafür nicht einmal eine Quittung erhielt. Mit englisch war auch nichts, nachdem der Konsul bei meinem Eintreffen bereits nach Hause gegangen war. Ist zwar ’ne Botschaft, aber irgendwie…. man will ja nicht der Trottel sein, der seinen Pass „verloren“ hat, weil man ihn irgendwem in die Hand gedrückt hat, einfach so, auf Vertrauensbasis. Zumal sich das Ganze zwar eingemauert, aber doch unter freiem Himmel abgespielt hat. Der „Beamte“ hat gemerkt, dass mir nicht wohl war und hat mir darauf eine Beige an Pässen gezeigt, die wohl ebenso vertrauensvoll hier gelassen wurden. Und da mir die Alternative, morgens um 9 Uhr noch einmal vorbeizuschauen, wenn der Konsul anwesend ist, genauso wenig behagte, habe ich mich einmal mehr für die „Vertrauensübung“ entschieden (scheint mein vietnamesisches Thema zu sein – wobei ich mich allgmemein egentlich eher für zu vertrauensselig denn für misstrauisch halte). Nun, es gibt sie noch, die anständigen Menschen! Bei meiner Wiederkehr durfte ich ins Büro des Konsuls (naja, ob’s wirklich der Konsul war, sei einmal dahingestellt), wo mein Visum abgestempelt und unterzeichnet wurde und ich nach 5min. wieder entlassen war mit Pass und Visum! ? Und die Kambodschaner sind auch noch flexibel in dem Sinn, dass ich innerhalb von 3 Monaten selbst entscheiden kann, wann ich eireise. (In Vietnam sind Ein- und Ausreisedatum im Visum genau festgelegt, kommst du also später, verkürzt sich das Visum entsprechend.) So gesehen würde viel mehr für Kambodscha sprechen als für Vietnam. Nach Aussagen von anderen Travellern ist dem allerdings nicht so. Womöglich sind sie ja genau deshalb kooperativer bei der Visa-Vergabe. Nun, wir werden sehen, mindestens eine neue Visa-Antrags-Erfahrung wird’s mir bringen. ?

 

Bangkok, THA – Ich und die Botschaft und weitere Stationen

Mittlerweile bin ich hier schon richtig zu Hause. Ich habe den Coop Silbern und das Glattcenter meines Stadtteils gefunden, fahre mit dem Bus, als wäre ich hier aufgewachsen und führe ein ganz alltägliches Leben (ohne heimliche Ängste), abgesehen davon, dass meine täglichen Beschäftigungen nicht unbedingt alltäglich sind. Selbst das Taxifahren hat seinen unangenehmen Mafia-Beigeschmack verloren. Die Taxifahrer sind zu anständigen Menschen mutiert, sie geben sich richtig Mühe und stellen sogar in absoluter Selbstverständlichkeit den Taxameter an, ohne dass man etwas zu sagen braucht. (Da es an der Endstation der U-Bahn nur eine Bushaltestelle für beide Richtungen gibt, komme ich nicht umhin, das letzte Stück meines Heimwegs mit dem Taxi zu überbrücken, da die Busfahrer – im Gegensatz zu den Taxifahrern – nicht kooperativer geworden sind.) Auch das „grüne-Männchen-Syndrom“ hat sich, zumindest teilweise, geklärt. Es handelt sich dabei um Mopedtaxi-Fahrer, deren starrender Blick zu eruieren versucht, ob man möglicherweise der nächste Fahrgast sein könnte. Der eine oder andere hat denn, zusätzlich zum Starren, auch schon gefragt, die meisten scheinen jedoch den Mund nicht bewegen zu können.

So liesse es sich hier wirklich gut leben. Doch leider läuft meine Zeit hier ab und dabei habe ich noch gar nicht viel von Bangkok gesehen – nun, zumindest nicht, was man sich als Tourist hier allgemein so ansieht. Die meisten der üblichen Sehenswürdigkeiten sind fernab von mir und auch von den Haltestellen von U-Bahn und Skytrain. Diese modernen Verkehrsmittel scheinen eher aufs Business ausgerichtet zu sein. So ist es ein Einfaches, damit ins Botschaftsviertel zu kommen (wogegen sich die Tempel und Paläste nur mit Bus oder Taxi erreichen lassen). Und weiss Gott, diesen Weg bin ich einige Male gefahren…. Ich und die Vietnamesische Botschaft sind kein harmonisches Team. Es liegt allerdings nicht an mir, alle Ausländer dort haben gelästert. Dennoch, sollte es mir in Vietnam nicht gefallen, könnte man wohl sagen, ich hätte es wissen müssen!

Bei meinem ersten Versuch war ich von Beginn weg etwas spät dran. Wie es halt so läuft, wenn man erst mittags aufsteht.? Bis ich dann alles zusammen hatte, was man für ein Visum braucht, war es kurz vor 4 Uhr und die Schlange vor dem Touristen-Visum-Schalter schon ziemlich lang. (Die anderen Schalter waren besetzt, allerdings ohne Kunden, dennoch, es wäre diesen Beamten nicht einmal in den Sinn gekommen, den Touristen-Schalter zu unterstützen….) Nach etwa einer halben Stunde, in der die Schlange kaum vorgerückt ist, machte mich der Typ vor mir darauf aufmerksam, dass Visa-Anträge nur bis 4 Uhr angenommen würden. Zwischen 4 und 5 Uhr sei die Zeit für die Visa-Abholung und ich müsse damit rechnen, dass ich weggewiesen würde, sofern ich überhaupt noch vor 5 Uhr beim Schalter ankommen würde (um 5 Uhr werden die Schalter erbarmungslos geschlossen, egal wie lange die Schlange davor noch ist – die Arbeitsmoral in dieser Botschaft macht noch einen ziemlich kommunistischen Eindruck…). Wo er Recht hat, zumindest ist es auch in der Botschaft derart schriftlich ausgewiesen. Das Risiko war mir daher zu hoch, hier sinnlos Zeit in den Boden zu stehen und ich bin gegangen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Warteschlange mittlerweile so weit angewachsen war, dass sie bis ausserhalb der Botschaft reichte! Garantiert wäre ich weggewiesen worden. Das war an einem Freitag.

Am Montag startete ich somit meinen 2. Versuch. Es gab an diesem Nachmittag keine Warteschlange, allerdings auch keinen Beamten hinter dem Schalter…. Er war bei meinem Eintreffen verschwunden und hat sich ziemlich lange Zeit gelassen mit dem Wiederkommen. Und wiederum, die anderen Beamten fühlten sich nicht zuständig. Die Einreichung des Antrags verlief schliesslich relativ rasch, wenn auch unerfreulich in dem Sinn, dass ich einerseits erfahren habe, dass man von Thailand aus nur 30d-Visa erhält und ich andererseits den Mund beinahe nicht mehr zugekriegt habe, als man mir den Preis für das Visum nannte – CHF 75 für ein einfaches (single entry) 30d-Visum! Das ist mehr als mein Flug von Bangkok nach Hanoi gekostet hat – was zugegebenermassen daran liegt, dass mit den Flugpreisen etwas nicht stimmt. Dennoch, das sind Schweizer Preise (ein 3-Monats-Visum mit mehrfach-Eintritt hätte mich zu Hause CHF 110 gekostet und weit weniger Nerven)!!

An meinem letzten Tag (vor Abreise) in Bangkok durfte ich das Visum abholen. Im Hinblick auf meine Erfahrungen vom Freitag und der ellenlangen „Abholschlange“ bin ich bewusst zu früh hingegangen in der Hoffnung, sie würden mir das Visum auch bereits vor 4 Uhr aushändigen. Die Botschaft war wiederum leer bei meinem Eintreffen und tatsächlich war der Beamte bereit, mich zu bedienen. Er hat den ersten Schweizer Pass aus dem Körbchen genommen, dann den 2. und schliesslich den 3. – keiner war meiner. Darauf ist er für 10min (ich habe auf die Uhr geschaut!) verschwunden, kam mit leeren Händen zurück und meinte, ich solle Platz nehmen und hat den nächsten Visumabholer bedient, der mittlerweile eingetroffen war. Wunderbar! Ich setz mich doch da nicht einfach hin und warte darauf, dass sich dieser Beamte vielleicht irgendwann vor 5 Uhr an mich erinnert! Ganz besonders, sollte es ab 4 Uhr wieder zu und her gehen wie am vergangenen Freitag. Ich musste Thailand am nächsten Tag verlassen und die hatten meinen Pass! Ich war leicht panisch…

So entschied ich, mich einfach in der inzwischen entstandenen Warteschlange wieder anzustellen in der Hoffnung, dass mein Pass inkl. Visum ab 4 Uhr vorhanden sein würde. Etwa 10 min nach 4 Uhr war ich erneut an der Reihe und der Beamte hat mich sofort erkannt (wow!) und sich dann doch erbarmt, mich aufzuklären. Mein Visum war offenbar noch in Bearbeitung. Ich würde es jedoch auf jeden Fall noch vor 5 Uhr erhalten und ich solle mich nun hinsetzen und warten. Tja, er war offensichtlich am längeren Hebel…. Also habe ich mich brav hingesetzt und mich in meinem Mantra geübt: „Alles wird gut!“

Zum Glück war nur wenig los auf dieser Botschaft an diesem Tag und so war der Beamte immer wieder mal ohne Kundschaft und fand sich meinem vermutlich immer ängstlicher werdenden Blick gegenüber. Er ist denn auch jedes Mal verschwunden, worauf ich mir eingebildet habe, dass er nach meinem „Visa-Prozess“ schaut. Etwa 20min vor 5 Uhr wurde ich schliesslich erlöst. Ich erhielt meinen Pass mit Visum mit den korrekten Daten und schwebte sicher 50cm über dem Boden aus der Botschaft hinaus.

Das Botschaftsviertel ist nahe am District Siam gelegen, dem mit den vielen grossen Shopping-Malls. Bereits nach meinem ersten Botschaftsbesuch bin ich anschliessend – etwas ungeplant – dort gelandet. Ich bin einfach aufs Geratewohl zu Fuss losmarschiert und habe mich relativ rasch in einer dieser Malls wieder gefunden. Daraus wieder hinauszufinden, war allerdings eine eher schwierige Aufgabe…. Diese Malls sind wirklich riesig, total unübersichtlich und beherbergen neben allen möglichen uns bekannten und unbekannten Foodketten hauptsächlich Luxuslabels. Somit nicht wirklich mein Ding, aber immerhin, eine der Touristenattraktionen hatte ich abgehakt. Beim Siam-Square gibt es eine hochgelegene Passage für die Fussgänger, die etwas Ausblick bietet…

Fragt mich nicht, was für eine Prozession dies hier ist…. aber es hat für ein klein wenig Aufruhr gesorgt (und mich an Indien erinnert)

Moped-racing in Bangkok….
…. eine rote Ampel, an welcher sich die Mopedfahrer vorne zusammenballen  

 

Am Samstag gab ich mir schliesslich eine weitere Touristen-Attraktion: den Chatuchak Weekend Market. Ein Markt mit über 15’000 (!) Ständen, der ganz nahe bei meiner Unterkunft liegt. Die Vorstellung von so einem riesigen Markt fand ich faszinierend. Dort angekommen fühlte ich mich jedoch ziemlich rasch ziemlich überfordert. Auch habe ich mir dort vermutlich einen Sonnenstich geholt (ich hab’s noch immer nicht geschafft, mir eine Kopfbedeckung zu beschaffen….). Jedenfalls hatte ich nach 2h ziemlich starke Kopfschmerzen und wollte nur noch nach Hause. Ich hatte versucht – bei dieser riesigen Auswahl – mich auf Schals und Schmuck zu konzentrieren. Doch beides war nicht nach meinem Geschmack. Auch die Thais stehen offenbar (wie die Inder) eher auf Goldschmuck. So oder so, es sah alles ziemlich nach Ramsch aus. Und die Schals waren mir durchs Band viel zu kurz, ganz abgesehen davon, dass die Sujets auch sehr zu wünschen übrig liessen. Unbrauchbar!

Tagsdarauf folgte ich dem Rat meines Hosts und ging in die nahe gelegene local Mall – das Glattzentrum von Bang Sue! ?  Neben den allgegenwärtigen Restaurantketten à la Starbucks, Häagen Dazs und wie sie alle heissen, gab es nur wenige mir bekannte Labels, aber es war offensichtlich ein Ort für die Mittelschicht und damit in einer sympathischen Preisklasse. Auch entspricht die Grösse effektiv etwa dem Glatt und ist entsprechend viel übersichtlicher als diejenigen Einkaufszentren am Siam Square. Natürlich habe ich nichts gekauft – an meiner Shopping-Aversion wird sich vermutlich nie mehr etwas ändern. Aber ich wusste nun, wo ich hätte hingehen können, wenn ich etwas gebraucht hätte.

Doch dafür war es noch zu früh (zugegeben, die Sache mit der Kopfbedeckung, aber die lasse ich mich finden und nicht umgekehrt, das hat keinen Zweck). Noch war ich mit allem ausgestattet und mit noch viel mehr. Bereits kurz nach meiner Ankunft in Bangkok hatte ich meinen Rucksack komplett ausgeräumt und zusammengesammelt, was wieder zurück nach Hause konnte. Mengenmässig war das überraschend viel, bezogen aufs Gewicht leider nicht so sehr! ?

An meinem freien Botschaftstag habe ich mich mit meinen 2 vollen Säcken aufgemacht zu einem Postoffice. Auch das hat sich als nicht ganz so einfach herausgestellt. Ich wusste zwar ungefähr, wo eines war, doch finde das mal, wenn du keinen blassen Schimmer hast, wie die Post von Thailand aussieht! Ist sie gelb wie bei uns? Rot? Blau? Grün….? Nach viel Herumfragen habe ich das Miniding schliesslich entdeckt (rot ist die Farbe der thailändischen Post)! Und schon kamen die nächsten Schwierigkeiten: Flüssigkeiten können nicht verschickt werden. Nicht, dass ich volle Wasserflaschen hatte heimsenden wollen, weil deren Wasser hier so gut ist…. Hier gilt noch schnell mal etwas als flüssig, wenn es nicht eine steinharte feste Konsistenz hat. Nach einer schier endlosen Inspektion, bei der etwa ein Viertel meiner Habe zurückgewiesen worden war, hat sich herausgestellt, dass per Schiffsversand Flüssigkeiten doch annehmbar sind…. Wer hat denn von Airmail gesprochen? Es eilt ja weiss Gott nicht! Also alles zurück auf Anfang. Als ich das Postamt schliesslich wieder verlassen habe, hatte ich ein Paket mit 3kg Gewicht zum Preis von CHF 30 verschickt, welches nun etwa 3 Monate unterwegs sein wird – sollte das Paket nicht ankommen, weiss ich doch zumindest, dass die 3 nicht meine Glückszahl ist! ?

Ja, ich habe noch nicht wirklich viel von Bangkok gesehen, musste mich erst einleben und so einiges organisieren. Nun wäre ich bereit für entsprechende Streifzüge, doch die Abreise steht vor der Tür. Ich habe jedoch vor, wieder zu kommen und nachzuholen, was ich bis anhin verpasst habe.

 

Bangkok, THA – Pass auf, was Du dir wünschst…

….. es könnte in Erfüllung gehen!

Für Bangkok habe ich meinen ersten Airbnb-Versuch gewagt und eine richtig tolle Bleibe erwischt. So toll, dass ich beinahe Gefahr laufe, mich wie zu Hause zu verhalten und mich einzuigeln. Es ist ein schmuckes kleines 2-Zimmer-Appartment mit Balkon zu einem unschlagbaren Preis (bei diesen Konditionen könnte ich meine Auszeit noch ewig ausdehnen ?). Die Kochecke ist zwar sehr klein, aber selbst das passt bekanntlich wunderbar zu mir ?. Und die Einkaufsmöglichkeiten (ein täglicher Markt (!) sowie ein 7/11) liegen gleich um die Ecke – so einen Luxus hatte ich nicht einmal zu Hause! Wäre da nicht diese Visa-Sache, ich weiss, ehrlich gesagt, nicht, ob ich bis jetzt überhaupt mehr von Bangkok gesehen hätte als die Aussicht von meinem Balkon….

Kleine Villa neben abgefuckten, teilweise baufälligen Hütten…. (und in der Strasse gegenüber findet man Anwesen, die an die US-Botschaft erinnern)

Die leider noch nicht fertig gestellte neue Strecke des Skytrain…. wie einfach wäre es, die Haltestelle auch gleich neben der Haustür zu haben…  

 

Soweit also eigentlich alles wunderbar und doch habe ich die ersten Tage hier in Bangkok meine erste kleine Krise geschoben. Das hatte sicher mehrere Gründe, vor allem aber war sie stark geprägt von der Situation, in die ich da geraten bin. Die Sache ist nämlich die, ich bin mitten in einer Aglo von Bangkok gelandet. Und da können die Reiseführer noch so schreiben, dass in Bangkok fast jeder Thai englisch spricht, hier trifft das nicht zu. Selbst die Produkte im Laden sind hier ausschliesslich auf Thai angeschrieben. Meine Patong-Aversion hat zurückgeschlagen! Nun hab‘ ich also den Salat….. ?

Bis zu meiner Ankunft am Flughafen von Bangkok verlief meine Reise wiederum reibungslos. Und wo die Reiseführer Recht haben: die Taxifahrer am Bangkok-Flughafen sind eine verdammte Mafia! Man hatte mir deshalb geraten, in den Departure-Bereich zu gehen und sich dort ein Taxi zu schnapppen. Doch mit dieser Idee war ich nicht allein und die Taxifahrer haben offenbar schnell gelernt. Durchs Band haben sie den doppelten Preis des maximal zulässigen verlangt und selbstverständlich war bei allen der Meter defekt…. Immerhin sind sie konsequente, gut vernetzte oder abgesprochene Halsabschneider. Komplett verarschen liess ich mich dieses Mal nicht, zu viel bezahlt habe ich dennoch, da ich der Streitereien müde wurde und endlich „nach Hause“ wollte. (Auch bezweifle ich mittlerweile, dass ich je von diesem Flughafen weggekommen wäre, wenn ich auf dem korrekten Preis bestanden hätte.)
Da das wifi-Passwort in meiner Unterkunft auf mich wartete, ich von meinem schweizer Handy weiss Gott nicht telefonieren wollte und hier, wie gesagt, keiner englisch spricht, hat es effektiv 20min gedauert, bis ich endlich den Schlüssel zu meinem Appartment gefunden hatte und damit sicher sein konnte, am korrekten Ort gelandet zu sein. Zum Glück war das Appartment eine positive Überraschung, ansonsten hätte es mir vermutlich ausgehängt.

Warum genau kann ich nicht sagen – vielleicht weil es einfach immer einfacher ist, den einfacheren Weg zu gehen ? (in diesem Fall in meinem cosy Appartment zu bleiben) – jedenfalls hat es mich am nächsten Tag unheimlich Überwindung gekostet, meine Wohnung zu verlassen. Zum ersten Mal auf meiner Reise habe ich mich allein gefühlt und mir gewünscht, irgendjemand würde mich an die Hand nehmen und mitziehen. Ich habe den Vorteil von Hotels erkannt: man ist in gewisser Weise unter seines Gleichen, aber doch allein, aber auf eine gute Art allein – hier bin ich einfach nur allein. Diese Airbnb-Sache ist vielleicht nicht der ideale Start für einen neuen fremden Ort. Ich werde hier in Bereichen gefordert, in denen ich unselbständig bin und das ist eine ganz schöne Herausforderung. Andererseits ist der Sprung ins eiskalte Wasser natürlich der effizienteste….

Die Vernunft hat schliesslich geholfen. Bekanntlich ändert sich meist nichts, wenn man nichts unternimmt. Und ich weiss sehr wohl, dass es unglaublich schnell geht, bis einem ein fremder Ort vertrauter wird, wenn man sich ihm denn stellt. Und so habe ich mich letztlich doch aufgerafft und einfach einmal die nähere Umgebung abgegrast. Dabei bin ich einigen Menschen begegnet, die mich angestarrt haben, als wäre ich ein grünes Männchen. Es will mir nich so ganz in den Kopf, dass das nur an meiner weissen Hautfarbe gelegen hat…. Doch dieses Rätsel habe ich noch nicht gelöst (und werde ich wohl auch nicht mehr).

Am Abend desselben Tages erhielt ich dann noch Besuch….. Plötzlich wanderte da doch eine Kakerlake über meinen Wohnzimmerboden – die Dinger sind riesig hier! ?  Umso überraschter bin ich von mir, dass es mich nicht sogleich in die weitentfernteste Ecke katapultiert hat. Nach einem kurzen Schreckmoment hab‘ ich das Vieh doch tatsächlich gekillt. Das Abkratzen vom Boden musste jedoch warten, der Ekel war zu gross. Vor allem jedoch hat es mir die Nacht versaut. In jedem Geräusch und in jedem Fleck im Augenwinkel habe ich eine weitere Artgenossin vermutet, einschlafen war ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Eine Spinne auf dem Balkon ist eine Sache, aber die Viecher IN der Wohnung – das geht gar nicht! Eine meiner heimlichen Ängste in Verbindung mit dieser Reise. Denn natürlich ist mir sehr wohl bewusst, dass ein solches Zusammentreffen nicht ungewöhnlich ist. Und wiederum, was hätte ich für eine helfende Hand gegeben in diesen Stunden!

Die nächste Hürde war das Busfahren. Ohne Bus komme ich von hier nicht weg. Natürlich gäbe es noch die Taxi-Variante, aber nach meinen ersten Taxi-Erfahrungen in Bangkok war mir nicht sonderlich danach, davon abgesehen will ich mir das auch nicht regelmässig leisten. Die Bushaltestelle liegt genau vor der Haustür und die Zahlen sind in Thai ja zum Glück gleich wie bei uns. Damit hat es sich dann aber mit den Annehmlichkeiten. Ich mag es allgemein nicht, wenn ich in unbekanntem Gebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln herumfahren muss. In Europa sind wir uns aber gewohnt, dass der Kurs mit den jeweiligen Haltestellen überall aufgezeichnet ist und man sich schlimmstenfalls die Haltestellen abzählen kann. Das kannst Du hier natürlich komplett vergessen.  Die Haltestellen sind meist nur sehr schwer zu erkennen und schon gar nicht, wenn der Bus daran vorbeirauscht. Pläne zu den Buslinien kennen die hier nicht. Und auf die Hilfe vom Personal kann man nicht zählen, die wollen gar nicht verstehen. Nicht einmal das so oft beschriebene ständige Lächeln im Gesicht findet man hier. So sass ich denn bei meiner ersten Fahrt wie auf heissen Kohlen…. Zum Glück gibt es wenigstens nette andere Fahrgäste, die einem helfen, auch wenn oder vielleicht gerade deshalb, diese leicht angetrunken sind.

Mittlerweile habe ich das Busfahren gut im Griff und muss immer wieder mal schmunzeln. Nicht selten fährt man gratis, weil einfach keiner kommt, der einem ein Ticket verkauft oder weil man kein Thai spricht. Auch kann es schon einmal vorkommen, dass der Busfahrer irgendwo kurz anhält, aussteigt und sich irgendetwas besorgt. Nicht selten fährt der Bus auch mit offenen Türen, wogegen die „amerikanische Haftpflicht-Art-und-Weise“ bei der U-Bahn oder dem Skytrain wie ein Hohn wirkt, wenn sie einem bei jeder Haltestelle auf den kleinen „Gap“ zwischen den beiden Türen aufmerksam machen (Situation analog dem Zug zum Terminal E im Zürcher Flughafen, Türen am Zug und am Perron) – der Spalt ist wirklich nicht der Rede wert!

Tja, so habe ich also bekommen, was ich mir gewünscht habe. Und wie so oft, wollte ich es gar nicht mehr, als ich es hatte… ? Doch ich habe die Situation gemeistert, die Krise überwunden und nun verläuft meine Welt schon fast wieder in geordneten Bahnen!

Khao Lak, THA – immer noch

Thailand führt weiter, was die ALU begonnen hat: wenn das so weiter geht, werde ich wirklich noch zur IT-Spezialistin! Was ich hier schon alles gelernt habe… aber natürlich ist es wiederum mein Bruder, der die ganzen Lösungen findet. Irgendwann wird er mir eine Rechnung stellen und ich kann’s ihm nicht einmal verübeln! Nun bin ich bereits im 2. Hotel, in dem wifi nicht funktioniert bzw. mit IOS irgendwie nicht kompatibel ist – Hallo Apple, würdet ihr gefälligst für ein entsprechendes Update sorgen!! ? Ich fühle mich leicht amputiert. Längst hätte ich weiter bloggen wollen – war nicht möglich; meine weitere Reise hatte ich planen und organisieren wollen – war nicht möglich; um einige noch nachwirkende Probleme aus der Zeit vor meiner Abreise hatte ich mich kümmern wollen – schwierig. Und Internet-Cafés scheint es in der Zeit von wifi nicht mehr zu geben. Zumindest habe ich in Khao Lak noch keines gesehen – wenn man bedenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass diese an jeder Ecke aus dem Boden geschossen sind und nun scheinen sie bereits wieder verschwunden zu sein. Verrücktes Tempo!

Nun, ich bin immer noch in Khao Lak. Man könnte wohl sagen, ich habe mich mit der Situation arrangiert, dies vor allem aus Bequemlichkeit. Ich habe entschieden, mich in Bangkok eines Teils meines Gepäcks zu entledigen. Bis dahin werde ich es nicht mehr übertreiben mit dem Reisen…. Auch habe ich hier mittlerweile so meine Plätzchen gefunden, an denen es sich aushalten lässt. Zudem hat es der Handy-Kopfhörer nun endlich – nach all diesen Jahren – geschafft, zu meinem ständigen Begleiter zu werden. Was nebenbei erwähnt zu einer völlig unerwarteten Nostalgie führt! Seit Jahren habe ich mich nur noch von der Musik im Radio berieseln lassen und wir wissen ja, wie eintönig diese heutzutage ist. Nun plötzlich längst vergessene Songs in den Ohren zu haben, lässt mich regelmässig wieder in die damit verbundene Zeit zurückgleiten….? Wer erinnert sich noch an „Scharlachrot“, Baby Jail, „Strani Amori“, „One night stand“, Dire Straits, „Under pressure“, Subzonic, „Hier kommt Alex“, „I don’t like mondays“, Supertramp, „Runaway“….. (die Liste ist endlos)?

Man hat mich bereits darauf aufmerksam gemacht und es ist mir auch selber schon aufgefallen, dass die Fotos fehlen – sollte wohl nicht sein in einem Reiseblog ? Fotografieren ist jedoch etwas, was nicht wirklich „zu mir gehört“, es kommt mir schlichtweg schon gar nicht in den Sinn, dass ich doch mal ein Foto machen könnte…. Nun, ich werde mich bemühen und versuchen, mich zu bessern, doch versprechen will ich nichts, mein Ding ist das Schreiben, nicht das Illustrieren.

Der Hotelmanager meines vorherigen Hotels wollte mich unbedingt an eine tolle Beach bringen. Zuerst habe ich mich gesträubt, weil ich mit derjenigen hier, wo ich bin, ganz zufrieden bin. Sie ist zwar wahrlich klein und nicht sonderlich spektakulär, aber meine Ansprüche erfüllt sie voll und ganz. Ich kann sowieso nicht so viel mit Sandstränden anfangen – dieser verflixte Sand, klebt sofort überall und geht nicht mehr weg. Dann nimmt man ihn mit ins Hotelzimmer und sogleich hat man ihn im Bad, im Bett, im Gepäck, einfach überall und das für ewig…. Was mir hier gefällt, ist die Stärke des Ozeans. Ich hab’s nicht so mit Tümpeln à la Mittelmeer. Ein Ozean muss kraftvoll, gewaltig und zerstörerisch sein, dann kann ich ihm stundenlang zuschauen. Das hat eine gewisse Magie, eine Faszination, die eine starke Anziehungskraft auf mich ausübt. Und so klein der Strand hier ist, die Wellen haben Power…. ein wundervolles Schauspiel!!

Aber zurück zur White Sand Beach. Wie erwähnt, der Hotelmanager wollte mich unbedingt da hin fahren und so habe ich irgendwann nachgegeben. Kann ja nicht schaden, seinen Umkreis etwas zu erweitern. Und wahrlich, er hatte nicht zu viel versprochen! Ein riesiger – zum Anschauen – traumhafter Strand und fast keine anderen Menschen!!! Das ist mir ein wenig ein Rätsel, noch überall, wo ich bis anhin war, war der Strand fast menschenleer. Wo sind nur all die Touristen, die mir auf den Strassen ständig über den Weg laufen? Ob es denen geht wie mir und sie mögen auch keine Sandstrände? Ich dachte eigentlich, ich sei diesbezüglich eher etwas „abnormal“…. Nun, womöglich liegt es auch einfach an meinem Tagesrhythmus. Bis ich komme, sind die möglicherweise bereits wieder zurück im Hotelzimmer und kurieren ihren Sonnenbrand oder bereiten sich auf den Abend vor. Den ganzen Tag am Strand herumzuliegen, ist in der Zeit von Ozonlöchern und Hautkrebs womöglich nicht mehr „en vogue“. Mir soll es Recht sein.

Ist schon cool, seinen eigenen Privatstrand zu haben….

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mein eigener Strand

….. allerdings fehlt dem Ozean hier wiederum etwas die Kraft, um meinen Ansprüchen vollends zu genügen. ? Und die vielen Fussabdrücke stammen selbstverständlich nicht alle von mir. Es müssen also bereits vor mir Menschen hier gewesen sein….

Ich wurde ziemlich auf Höhe der Mitte des Strandes ausgeladen und so habe ich meinen Füssen ein Bad gegönnt und bin erst einmal die eine Seite des Strandes entlang gegangen. Nach einer Rast und nicht ganz zufriedenstellenden Betrachtungsstudien des Meeres (wie gesagt, zu wenig Kraft!), ging’s den Weg zurück und zur anderen Seite. Wiederum am Ende angekommen, hat es angefangen zu regnen…. Und so wurde ich doch nass bis auf die Haut auch ohne ein eigentliches Bad im Meer. Während des Spazierganges hat mich das nicht gestört. Doch zurück unter einem Dach, als ich bzw. die Stoffe um mich herum an mir heruntergetrieft sind, wurde es doch etwas ungemütlich….? Dennoch, der Ausflug hat sich gelohnt!

 

Khao Lak, THA – Little Switzerland!

Heilige Scheisse!!! Das ging ja abwärts wie am Schnürchen….. Nach einem langgezogenen Abschied ging es per Taxi nach Phuket Town zum Bus-Terminal, wo man sogleich in Empfang genommen wird mit der Frage, wohin man will und mit der gegebenen Antwort an den richtigen Schalter geführt wird. Ticket gekauft und eine viertel Stunde später fuhr der Bus auch schon ab. Es hiess, bis Khao Lak dauere es etwa 2.5 bis 3h, doch nach 2h hiess mich des Fahrers Helferlein bereits aussteigen – das ging ja zack! Und dann wurde ich so richtig abgezockt! Es ist wohl kein Geheimnis, dass Touristen immer zu viel bezahlen und eigentlich habe ich damit nicht einmal so ein grosses Problem. Die westlichen Länder haben die 3. Welt über Jahrzehnte abgezockt und tun es in einer absoluten Selbstverständlichkeit nach wie vor, da ist es vermutlich nur korrekt, wenn sie sich das heute irgendwie (teilweise) wieder zurückholen. Aber in diesem Fall wäre es einfach nur Anstand gewesen, wenn der Taxifahrer darauf hingewiesen hätte, dass ich auch auf meinen Füssen über die Strasse gehen kann…. Er war dann immerhin noch so anständig und hat mich für mein Geld auch noch etwas herumgefahren… So sind wir etwa 5min gefahren, statt 5min gelaufen. Heute kann ich die Bushaltestelle bzw. den Taxistand vom Hotel aus sehen, bei der Ankunt im Hotel ist mir dieser Tatbestand jedoch nicht aufgefallen. Auch muss ich zugeben, ohne Hilfe hätte ich das Hotel wohl nie gefunden, obwohl ich beinahe davor gestanden bin. Die Front an der Strasse macht so keinen hotelartigen Eindruck und das eigentliche Hotel ist zurückversetzt hinter Gebäuden, so dass auch alle Fotos, die ich im Voraus vom Hotel gesehen hatte, nichts geholfen hätten. So nehm ich’s denn mit Humor und habe gelernt, dass man hellhörig werden sollte, wenn der Taxipreis unheimlich tief ist….?

Nach der reibungslosen Reise und der Freude, schnell und unkompliziert angekommen zu sein, drückte das Hotelzimmer dann doch etwas auf die Stimmung. Ich bin verwöhnt nach den letzten Tagen! Das Zimmer wäre voll i. O., neu, sauber, schön, alles, was es braucht, aber irgendwie so eng und klein. Ich hatte gleich das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Daran sollte ich mich aber vermutlich gewöhnen. In Bangkok wird es vermutlich noch enger. Jedenfalls bin ich dann schnell wieder abgezogen, an den Markt, auf den mich der Hotelmanager beim Einchecken hingewiesen hatte. Und da ist meine Stimmung endgültig in den Keller gesackt (die Sache mit dem Taxi hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert, dafür habe ich noch einen weiteren Tag gebracht). Ich bin an einem Markt in Thailand und es wird NUR DEUTSCH GESPROCHEN!!! Alle möglichen Dialekte unserer 3 Länder, aber eben halt nur deutsch rund um mich herum. Und sooooo viele Schilder in deutscher Sprache! Ich dachte echt, ich bin im falschen Film! Getopt worden wäre das nur noch, wenn mich einer der Verkäufer auch noch auf deutsch angesprochen hätte – vermutlich hätte ich dann die Flucht ergriffen!

Wie man doch aneinander vorbeireden kann, ohne es zu merken. Khao Lak wurde mir in den höchsten Tönen angepriesen und ich find’s einfach nur grauenhaft. Jedes Gespräch am Nachbartisch versteht man, aus dem Radio spricht Marcel Koller im Radio Vorarlberg und das Special of the month ist „Züri Gschnätzleds“ ???  Eine Woche früher war ich genau davor noch geflohen und nun bin ich mitten drin gelandet! Was für eine Sauerei!!!

Eigentlich ist der Schweizer doch nicht so „ballungslustig“. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass es irgendwo auf der Welt ein little Switzerland gibt, gebildet von den damals geflüchteten…. pardon, ausgewanderten Schweizern, analog den little Italys oder Chinatowns – eigentlich schade irgendwie, wäre doch noch spannend, sich heute in NY eine derartige „Sehenswürdigkeit“ anzuschauen. ? Aber der Schweizer ist dazu viel zu anpassungssüchtig. Oder war es zumindest früher einmal. Heute scheint er sich tatsächlich pudelwohl zu fühlen unter seinesgleichen und sich alles Bekannte und Vertraute von zu Hause mitzunehmen, damit er auch ja auf nichts verzichten muss.

Ja, der erste Abend hier lag einige Stockwerke tiefer als der Morgen des gleichen Tages. Aber der Vorteil ist, wenn man ganz unten angekommen ist, kann es nur noch aufwärts gehen….?

 

Phuket, THA – Abschied

Gestern war es soweit, meine Zeit in Kamala ging zu Ende. Es war eine Vernunftentscheidung, die natürlich bereits einige Tage vorher gefallen war. Und wie beim Friseur-Termin hielt ich das damals für eine gute Sache. Als der Zeitpunkt dann aber gekommen war, war die Überzeugung nicht mehr so stark. Einerseits deshalb, weil es einfach verdammt einfach gewesen wäre, noch länger am bekannten Ort zu bleiben, andererseits war es aber auch die letzten Tage noch etwas perfekter geworden und ich ahnte bereits, dass der neue Schritt eher abwärts führen würde, noch besser geht ja fast nicht mehr!

Angefangen hat es damit, dass die Klimaanlage in meinem Zimmer ausgefallen ist und sich nicht so einfach reparieren liess. Und ich muss gestehen, so ganz ohne Klimaanlage wird es auf Dauer doch etwas ungemütlich…. Ich wurde deshalb umquartiert in eine Suite. Vorerst nur für eine Nacht. Das war nicht sooo toll, da ich natürlich nur das Notwendigste gezügelt habe und mich zu Beginn nicht voll und ganz auf das neue Heim einlassen wollte – zweigeteilt auf 2 Zimmer ist nicht so das Wahre. Am nächsten Tag hatte ich jedoch erfahren, dass sich die Reparatur wohl doch länger hinziehen wird und ich deshalb bis zum Ende meines Aufenthalts in dieser Suite bleiben durfte. Nun hatte ich auch noch Zugang zu einer ziemlich perfekten Küche, was das fehlende Restaurant eliminierte. In diesem Zimmer hätte es sich wirklich perfekt leben lassen. Der einzige Nachteil, ich war nun „über den Wolken“ und damit ziemlich abgeschieden von allen anderen. Und ich musste mir meine private Terrasse zeitweise mit einer riesigen Spinne teilen – wir haben uns nicht angefreundet, aber letztlich geduldet, da sie sich anständigerweise auf ihre Ecke beschränkt hat.

Sie war wohl mit ein Grund, dass ich nun mehr Zeit im allgemeinen Bereich verbracht habe, sie und die moderne Kaffeemaschine, die dort zur allgemeinen Verfügung stand und einen wirklich exzellenten Kaffee macht. Zu dieser Zeit habe ich dann auch plötzlich ganz viel Kontakt zu den anderen Gästen geknüpft. Ich mag dieses Timing nicht hinterfragen, ob es nun an den neuen Gästen, an mir oder an beidem lag, ist eigentlich egal. Auf jeden Fall wurde es dadurch lebendiger, lustiger, unterhaltsamer.

Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so viel französisch gesprochen habe wie die letzten Tage und dies, obwohl mir zuerst einmal immer nur die englischen Worte eingefallen sind…. relativ anstrengendes Unterfangen, aber eben auch lustig. Der grösste Witz dabei ist, dass ausgerechnet ich letztlich zur Übersetzerin für alle wurde. Das französische Paar konnte kaum englisch, die Hotelbesitzerin und das deutsche Paar wiederum kein französisch…. Trotz meinem Spass am Spiel mit der deutschen Sprache hatte ich mich eigentlich immer für sprachlich ziemlich unbegabt gehalten. Dass nun ausgerechnet ich in die Bresche gesprungen bin, ist daher ein ganz neuer Zug an mir. Nun, wer hat vor meiner Abreise nicht gesagt, es werde ein Trip zu mir selber ?, was nun aber bestimmt nicht bedeuten soll, dass ich mich zukünftig, nach meiner Rückkehr, als Simultan-Übersetzerin sehe! Wir wollen’s mal nicht übertreiben, meine Französischkenntnisse sind nach wie vor grauenhaft.

Am letzten Abend wurde ich dann auch noch bekocht von meinen Gastgebern. Ich muss gestehen, dass ich so etwas – im Hinblick auf meine Verdauung – unter normalen Umständen hier nie gegessen hätte (bekocht trifft es nicht ganz), doch ich konnte unmöglich ablehnen! So habe ich mir gesagt, dass etwas, das mit so vielen positiven Gefühlen daherkommt, nicht zu negativen Auswirkungen führen kann und meinen Magen mit dem gefüllt, was mir geboten wurde. Mal sehen, was dabei herauskommt… Bis anhin rebelliert noch nichts. ?

Ich gebe zu, dass ich mich in diesen Tagen immer wieder mal gefragt habe, ob ich beim Erhalt der Rechnung wohl mein blaues Wunder erleben würde, nach all diesen Extradiensten, die mir zuteil geworden sind – so war es dann auch, allerdings „upside down“. Mich hat’s beinahe vom Stuhl gehauen, als mir die Hoteleignerin die Rechnung unter die Nase gehalten hat!!! Da war nur der Zimmerpreis enthalten, kein Frühstück, kein Shuttle-Service, keine Minibar…..!! Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Wie geht man denn mit so einer Situation um?

Wenn’s am Schönsten ist, soll man bekanntlich gehen. Ich glaube, das habe ich ziemlich gut getroffen….?

 

Phuket, THA – Vorteile und Vorurteile

Wow, die Resonanz war ja berauschend! Ein herzliches Dankeschön für all die lieben Nachrichten und guten Wünsche!! Ich hoffe, es gelingt mir, weiterhin zu unterhalten. Ich konnte mich eigentlich nie so richtig für die Reiseberichte von anderen begeistern – insofern bin ich hier etwas inkonsequent, das Führen eines konventionellen Tagebuchs vielleicht eher angezeigt, aber ich bin nun einmal so frei und belasse es, wie es ist… ?

Von Erlebnissen in dem Sinn kann ich noch nicht berichten, dazu liess ich es nicht kommen ? – still und leise widme ich mich der Beobachtung und fröhne damit meinem Hang zur Soziologie. Und geniesse dieses Klima und das (für mich) damit verbundene Ferien-Feeling! Ich bin so unglaublich begeistert von Thailand oder zumindest von dem kleinen Fleckchen Erde, auf dem ich mich zur Zeit bewege! Sicherlich hängt das stark mit meinen Vorurteilen zu Thailand zusammen, die so mächtig widerlegt wurden (auch wenn ich mittlerweile weiss, dass diese nicht komplett falsch waren). Thailand oder sagen wir, Phuket, war für mich das Mallorca von Asien, mit dem Unterschied, dass sich auf Mallorca tendenziell die gleichen Nationen oder zumindest die gleichen Kulturen per Urlaubsflirt paaren und hier die Einheimischen gekauft werden. Sextourismus find ich übrigens soziologisch unheimlich interessant – ich bin diesbezüglich für mich noch nicht zum Schluss gekommen, wer wen mehr ausnutzt. Aber lassen wir das Wissenschaftliche, es würde momentan zu weit führen. Mallorca steht für mich für ein anderes Thema: den totalen Touristenort. Das hatte ich erwartet und wurde eines Besseren belehrt! Zumindest bis Patong….

DAS ist ja so gar nicht mein Ding! DAS entspricht genau meinem Vorurteil des überdrehten, künstlichen Touristenorts. Der könnte überall stehen bzw. liegen. Es braucht einen Strand, das entsprechende Klima und gaaaaaaaanz viel westlichen Komfort und sie sind alle austauschbar. Wenn ich 12h Flug hinter mir habe und die Speisekarten auf deutsch sind, dann stimmt doch einfach etwas nicht mehr. Gruselig! Ich bin weiss Gott gerne in meinem Zuhause, aber deswegen nehm ich es doch nicht mit in die Ferien. Kolonialisierung des 21. Jahrhunderts! Ich also kurz einmal durchgefahren und gleich wieder umgedreht…. zurück in mein thailändisches Zuhause, dass all meine Vorurteile lügen straft! Mein kleines Paradies, mein kleiner Kokon, der alles Negative von mir fernhält und mich in Watte packt. Gott geht’s mir gut!! ?

Allerdings befinde ich mich natürlich auch nicht im thailändischen Hinterland, wo sie noch nie eine Weisse gesehen haben (ein solcher Ort existiert in Thailand vermutlich gar nicht mehr?). Ich wohne auch in einem Hotel, gemacht für Touristen und die meisten der Läden in der Nähe haben ihr Sortiment auf die Touristen ausgerichtet (davon gibt es allerdings nicht sehr viele – das macht den Unterschied!). So gesehen musste ich mir doch eingestehen, dass das, was ich dachte, dass ich es will und was ich wirklich will, nicht so ganz identisch ist. Es hat seine Vorteile, die Dinge des täglichen Lebens genau so rasch zu finden wie zu Hause. Es macht das Leben und das Reisen viel einfacher und bequemer und ich gestehe, ich geniesse es, “ de 5er und s’Weggli“ zu haben! Schande über mich…. ?

Die Tatsache, dass es Colgate (und wie sie alle heissen) auf der ganzen Welt zu kaufen gibt (ist das nun Globalisierung oder Touristen-Erwartung?), bringt mich zu einem weiteren Thema, das mich überraschend fasziniert. Wer mich kennt, der weiss, dass ich dem Einkaufen genauso wenig abgewinnen kann wie Patong; ein notwendiges Übel, ohne das das Überleben etwas schwierig würde. Umso überraschter bin ich selber, wie viel Zeit ich hier in einem Supermarkt verbringen kann (wäre da nicht die Gefahr von Frostbeulen, würde ich es vermutlich sogar noch länger aushalten ?). Wie ein kleines Kind bestaune ich die Auslagen, muss schmunzeln, wenn ich Bekanntes finde, bin fasziniert von dem Fremden und vor allem frage ich mich immer wieder aufs Neue, ob das optisch identische Produkt neben dem Bekannten wohl das Gleiche ist, einfach die thailändische Ausgabe, ist es doch ein Imitat oder ist es einfach nur Zufall, dass es gleich aussieht? Theoretisch liesse sich das natürlich einfach herausfinden, ich könnte beide kaufen und vergleichen. Doch bis anhin benötige ich noch keine neue Zahnpasta (oder was auch immer). Zudem wäre deren gleich zwei zu kaufen nur unnötiges Gewicht (gaaaaaanz heikles Thema!!) und wenn mir dann womöglich doch beide nicht entsprechen (da es sich beim Bekannten eben doch auch um eine „thailändische“ Ausgabe handelt – bereits festgestellt bei den thailändischen Marlboro Gold, die sind noch scheusslicher als Zuhause ? – und bei derjenigen mit Thai-Schrift um ein grässliches Imitat), das Experiment ökologisch etwas verwerflich, weil beide ganz rasch im Abfall landen. Vielleicht komme ich zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurück…. Vielleicht finde ich aber auch bald zurück zu meinen alten Gewohnheiten und beschränke das Shoppen auf ein Minimum. Wäre bestimmt nicht das erste Mal, dass das Interesse mit der Zeit nachlässt…

 

Phuket, Thailand – der Anfang

Ich hätte eher schreiben sollen. Mittlerweile hat sich bereits so etwas wie Alltag eingestellt…. mal sehen, was die Erinnerungen zum „Anfang“ noch hergeben.

Der Start sollte – nachdem es mittlerweile Herbst geworden war und Berlin genauso ungemütlich wie Zürich – Thailand sein. Wo genau hat der Flugpreis entschieden und so bin ich in Phuket gelandet. Die Ankunft war in etwa so unangenehm wie damals in Indien. Einerseits hatte ich 20h Reise hinter mir – und das nach einer bereits kurzen Nacht, Packen ist einfach wirklich nicht mein Ding! – und war entsprechend müde, vor allem aber wurde es beim Verlassen des Fingerdocks verdammt schnell verdammt unangenehm feuchtwarm und ich noch immer eingepackt in zwei Jacken. Und dann die Immigration! Kurzes Déjà-Vu an die USA, ellenlange Schlangen. Allerdings haben die thailändischen Beamten ein Lächeln auf dem Gesicht und versuchen die Situation aufzulockern mit ihren Sprüchen – Déjà-Vu damit rasch wieder vorbei!

Endlich im Taxi hatte ich noch eine stündige Fahrt vor mir und obwohl früher Abend, war es natürlich bereits stockdunkel. Also nach wie vor keinen Plan was wie wo ich da gelandet bin. Das Hotelzimmer war schliesslich der erste Aufsteller: grosszügig, neu, hell, SEHR SAUBER (der Preis hätte das alles nicht unbedingt vermuten lassen – da lob ich mir die Bewertungen von Booking.com!) und mit einem eigenen Balkon, auf dem man rauchen darf. 🙂 Nach einem kleinen Kampf mit meinem Rucksack bzw. dem Finden der notwendigen Utensilien darin, bin ich schliesslich ins Bett gefallen, für meine Verhältnisse ungemein früh, egal nach welcher Zeit.

Am nächsten Tag durfte ich dann feststellen, dass die Verpflegung etwas schwierig werden würde. Das Hotel hat kein Restaurant und auch keinen Shop um die Ecke und der Weg in den nächsten Ort ist ohne eigenes Verkehrsmittel etwas schwierig. Dafür habe ich die Vorteile des Alleinreisens erkannt 🙂 Einerseits sind die Menschen davon mächtig beeindruckt, vor allem aber wird man von allen Seiten bemuttert. So hat mich an diesem ersten Tag quasi ein chinesisches Paar „adoptiert“ (Taxi-Dienst) und seither haben die Hotelbetreiber diesen „Job“ übernommen. So erhalte ich mein Frühstück nachmittags um 2 – kann nicht sagen, dass ich Jetlag-Probleme habe, im Gegenteil, bin bereits wieder in meinem normalen Schlafrhythmus! – werde jederzeit chauffiert (ohne Kostenfolgen), man hat mir sogar angeboten, für mich einzukaufen und als das Housekeeping heut vergessen hat, die üblichen 2 Wasserflaschen aufzufüllen, habe ich auf meine Nachfrage gleich 9 derselben erhalten – verdursten werde ich hier definitiv nicht!

Tags darauf hatte der Serien-Junkie dann seinen Schock. VPN wollte nicht, wie es sollte und ich war noch nicht bereit, soweit loszulassen! Wieso auch, abgesehen vom Klima hatte sich ja kaum etwas geändert – so kommt’s mir zumindest vor. Dass mein Heim auf ein Zimmer geschrumpft ist und ich ständig englisch spreche, fällt kaum auf. Doch wozu hat man einen IT-Spezialisten in der Familie? Dank Dir mein Bruderherz! Auch wenn davon einige vielleicht nicht so begeistert sind, Du hast mein Heimweh eliminiert. 🙂

Fühle mich entsprechend wie zu Hause wohlig eingepackt in Watte und das auch noch bei knapp 30 Grad… Mal sehen, wann ich mich der ersten Herausforderung zu stellen habe. Mit Kamala Beach habe ich es zudem nicht schlecht getroffen. Der Ort ist relativ klein, der Strand meist leer, wie auch (noch?) die Restaurants und die Händler massiv weniger aggressiv als in Indien. So habe ich meinen Aufenthalt von ursprünglich 3 geplanten Nächten verlängert und werde noch ein paar Tage hier bleiben…. Grad forcieren muss ich die Herausforderungen ja schliesslich auch nicht. Mit Sicherheit kommen die ganz von alleine früher oder später und sei es nur, dass ich mich von „meinen Adoptiveltern“ irgendwann eingeengt fühle….