Heilige Scheisse!!! Das ging ja abwärts wie am Schnürchen….. Nach einem langgezogenen Abschied ging es per Taxi nach Phuket Town zum Bus-Terminal, wo man sogleich in Empfang genommen wird mit der Frage, wohin man will und mit der gegebenen Antwort an den richtigen Schalter geführt wird. Ticket gekauft und eine viertel Stunde später fuhr der Bus auch schon ab. Es hiess, bis Khao Lak dauere es etwa 2.5 bis 3h, doch nach 2h hiess mich des Fahrers Helferlein bereits aussteigen – das ging ja zack! Und dann wurde ich so richtig abgezockt! Es ist wohl kein Geheimnis, dass Touristen immer zu viel bezahlen und eigentlich habe ich damit nicht einmal so ein grosses Problem. Die westlichen Länder haben die 3. Welt über Jahrzehnte abgezockt und tun es in einer absoluten Selbstverständlichkeit nach wie vor, da ist es vermutlich nur korrekt, wenn sie sich das heute irgendwie (teilweise) wieder zurückholen. Aber in diesem Fall wäre es einfach nur Anstand gewesen, wenn der Taxifahrer darauf hingewiesen hätte, dass ich auch auf meinen Füssen über die Strasse gehen kann…. Er war dann immerhin noch so anständig und hat mich für mein Geld auch noch etwas herumgefahren… So sind wir etwa 5min gefahren, statt 5min gelaufen. Heute kann ich die Bushaltestelle bzw. den Taxistand vom Hotel aus sehen, bei der Ankunt im Hotel ist mir dieser Tatbestand jedoch nicht aufgefallen. Auch muss ich zugeben, ohne Hilfe hätte ich das Hotel wohl nie gefunden, obwohl ich beinahe davor gestanden bin. Die Front an der Strasse macht so keinen hotelartigen Eindruck und das eigentliche Hotel ist zurückversetzt hinter Gebäuden, so dass auch alle Fotos, die ich im Voraus vom Hotel gesehen hatte, nichts geholfen hätten. So nehm ich’s denn mit Humor und habe gelernt, dass man hellhörig werden sollte, wenn der Taxipreis unheimlich tief ist….?
Nach der reibungslosen Reise und der Freude, schnell und unkompliziert angekommen zu sein, drückte das Hotelzimmer dann doch etwas auf die Stimmung. Ich bin verwöhnt nach den letzten Tagen! Das Zimmer wäre voll i. O., neu, sauber, schön, alles, was es braucht, aber irgendwie so eng und klein. Ich hatte gleich das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Daran sollte ich mich aber vermutlich gewöhnen. In Bangkok wird es vermutlich noch enger. Jedenfalls bin ich dann schnell wieder abgezogen, an den Markt, auf den mich der Hotelmanager beim Einchecken hingewiesen hatte. Und da ist meine Stimmung endgültig in den Keller gesackt (die Sache mit dem Taxi hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert, dafür habe ich noch einen weiteren Tag gebracht). Ich bin an einem Markt in Thailand und es wird NUR DEUTSCH GESPROCHEN!!! Alle möglichen Dialekte unserer 3 Länder, aber eben halt nur deutsch rund um mich herum. Und sooooo viele Schilder in deutscher Sprache! Ich dachte echt, ich bin im falschen Film! Getopt worden wäre das nur noch, wenn mich einer der Verkäufer auch noch auf deutsch angesprochen hätte – vermutlich hätte ich dann die Flucht ergriffen!
Wie man doch aneinander vorbeireden kann, ohne es zu merken. Khao Lak wurde mir in den höchsten Tönen angepriesen und ich find’s einfach nur grauenhaft. Jedes Gespräch am Nachbartisch versteht man, aus dem Radio spricht Marcel Koller im Radio Vorarlberg und das Special of the month ist „Züri Gschnätzleds“ ??? Eine Woche früher war ich genau davor noch geflohen und nun bin ich mitten drin gelandet! Was für eine Sauerei!!!
Eigentlich ist der Schweizer doch nicht so „ballungslustig“. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass es irgendwo auf der Welt ein little Switzerland gibt, gebildet von den damals geflüchteten…. pardon, ausgewanderten Schweizern, analog den little Italys oder Chinatowns – eigentlich schade irgendwie, wäre doch noch spannend, sich heute in NY eine derartige „Sehenswürdigkeit“ anzuschauen. ? Aber der Schweizer ist dazu viel zu anpassungssüchtig. Oder war es zumindest früher einmal. Heute scheint er sich tatsächlich pudelwohl zu fühlen unter seinesgleichen und sich alles Bekannte und Vertraute von zu Hause mitzunehmen, damit er auch ja auf nichts verzichten muss.
Ja, der erste Abend hier lag einige Stockwerke tiefer als der Morgen des gleichen Tages. Aber der Vorteil ist, wenn man ganz unten angekommen ist, kann es nur noch aufwärts gehen….?